Uetiker Pfahlbauer oder 5000 Jahre Arbeit in Uetikon.

Die Fundstelle der Uetiker Pfahlbausiedlung liegt zwischen neuer Bootshaab und dem Uetiker Strandbad. Stellenweise liegt die Horgener Kulturschicht obenauf. Es scheinen auch verfüllte Baggerungen vorzuliegen, durch die Teile der Pfahlbau-Siedlung zerstört wurden. Das bisher gefundene Fundmaterial spricht für Pfyn, Horgen, frühe Broncezeit und späte Broncezeit. Bei solchen Baggerungen fand Fridolin Kläsi (damals Chemiker in der CU) zwischen 1915 und 1920 die beiden ausgestellten Steinbeilklingen. Laut ZGB Art.724 gelangen aufgefundene Altertümer von erheblichem wissenschaftlichem Wert in das Eigentum des Kantons, in dessen Gebiet sie gefunden worden sind. Margrit Schnyder-Kläsi hat diese Steinbeilklingen dem Uetiker Museum übergeben und – nach Absprache mit der Kantonsarchäologie Zürich – werden diese jetzt dem Uetiker Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

Die Form dieser Steinbeilklingen deutet darauf hin, dass es sich um Werkzeuge aus der Horgener-Kultur, d.h. aus der Zeit um ca. 3000 v.Chr., handelt. Sie sind also ungefähr 5000 Jahre alt. Diese Steinbeilklingen waren in hölzerne Knieholme oder Geweihartefakte geklemmt und mit Lederriemen befestigt. Sie dienten der Holzbearbeitung, dem Tierschlachten oder der Fellbearbeitung. Nach Auskunft von Markus Graf (Kantonsarchäologie Zürich) siedelten die ersten Uetiker – auch wenn sie sich damals sicher noch nicht „Uetiker“ nannten – als Jäger und Ackerbauern in diesem Bereich des Zürichsees (Ackerbau in unserer Gegend ab ca. 5500 v.Chr., erste gefundene Dörfer ab ca.4300 v.Chr.).

(Recherche und Text: Karl Schneider, Uetikon, Illustration: Uetiker Museum.)