
Arbeiten in Uetikon.
Vor 300 Jahren arbeitete man meist am Wohnort. Erst mit der Entwicklung der Mobilität dank neuer Verkehrsmittel wurde das Dorf Uetikon auch als Residenz für auswärts Arbeitende ausgewählt. Aber alles begann natürlich viel früher. Zwei Funde aus Uetikon wurden archäologisch als Werkzeuge aus der Steinzeit identifiziert. Es musste damals bereits Bewohner am Uetiker Seeufer gegeben haben. Sie waren wohl Jäger, Sammler, Fischer; die ersten Berufe in Uetikon. Es folgten Bauern, Heimarbeiter, Fabrikler, Gewerbler.
Die Ausstellung zeigte die Uetiker bei ihrer Arbeit. Eine erstaunliche Vielfalt an Tätigkeiten kann schon zu frühen Zeiten aufgelistet werden. Ab 1800 war Uetikon eindeutig nicht mehr ein Bauerndorf. Die beginnende Industrialisierung schuf neue Arbeitsplätze in neuen Berufen; zuerst war es die Textilindustrie, die das Leben der Uetiker veränderte. Plötzlich hatte man einen echten Verdienst, wenn man sich mit den neuen technischen Errungenschaften auseinandersetzte; Weber, Spinner, Färber waren gefragt. Dann die Gründung der Chemischen Fabrik der Gebrüder Schnorf: Arbeitskräfte wurden benötigt für die Herstellung der Säuren und für deren Transport zu den Abnehmern. Dies wiederum löste einen Bedarf an Fuhrleuten, Gewerblern für die Installation der Produktionsanlagen, an Fachleuten für die Erweiterung der Infrastrukturen in der Gemeinde aus. Alles veränderte sich. Die ursprüngliche Selbstversorgergesellschaft, die bäuerlichen Betriebe, nahm rasant ab. Es war Geld vorhanden, mit dem man Artikel des täglichen Bedarfs besorgen konnte. Händler etablierten sich, die die benötigten Lebens- und Unterhaltsmittel liefern konnten. Bald folgten dem Beispiel der Chemischen Fabrik weitere Betriebe, die sich auf einem speziellen Gebiet etablierten, z B. die Werkzeugfabrik Pfenninger, die vor allem Rasenmäher herstellte, die Firma Wirz-Kipper mit ihrer revolutionären Erfindung des Dreiseitenkippers für Lastwagen oder die Wäckerling-Stiftung, die sich der Aufnahme und Pflege von Behinderten und Kranken annahm.


